Luke, ich bin dein Vater. Wer kennt ihn nicht, den Spruch von Darth Vader. Auch, wenn man die Star Wars Saga nicht mehrmals geschaut hat, hat sich dieser Satz doch in vielen Gehirnen festgesetzt. Leider wurde dieser Satz so nie wirklich gesagt. Vielmehr sagte Darth Vader: Nein, ich bin dein Vater. Trotzdem hält sich der falsche Satz wacker und wird einfach so weitergegeben. Genauso verhält sich das auch mit diversen Börsenweisheiten oder Börsenratschlägen, die irgendjemand mal gesagt oder formuliert hat, die aber teilweise unvollständig oder komplett falsch widergegeben werden. Ein weiteres Beispiel dieses Geschehens ist gut an der Person Nelson Mandela zu sehen. Er saß jahrelang im Gefängnis, sodass es sich irgendwann rumsprach, dass er schon Tod sei. Natürlich war er da noch am Leben, aber alle dachten, er würde nicht mehr leben…. Jedenfalls wird dieses Übernehmen/ Akzeptieren einer unwahren Behauptung auch als Mandela-Effekt bezeichnet.
Worauf ich in diesem Artikel hinaus möchte ist, dass du dich halt einfach intensiver mit dem Thema Sparen und Investieren beschäftigst und dabei auch kritisch bist. Du folgst diversen Bloggern zum Thema und eventuell ist dein Schrank auch schon voll mit diversen Ratgebern zur Börse. Nun planst du möglicherweise dir ein weiteres Buch über das Sparen und Investieren zu kaufen. Du willst ja schließlich zu einem richtigen Experten in diesem Bereich werden. Aber warte mal kurz, bist du dir eigentlich sicher, dass du die Inhalte der Ratgeber auch parat hast? Wie intensiv hast du dich mit den ganzen Ratgebern denn beschäftigt?
Häufig ist es doch so, dass die Themen nicht in ein paar Monaten prüfungsrelevant sind und du entsprechend ganz locker und entspannt die Ratgeber durchliest und du dich gar nicht so eingehend mit den Aussagen beschäftigst. Eine Aussage ist dir nicht klar und macht keinen Sinn? Aja, egal, ist ja nicht prüfungsrelevant also lese ich einfach weiter… Eventuell kannst du hier Opfer des Mandela-Effekts werden, weil der Autor eine Aussage trifft, die gar nicht so passt und auch nicht zu deiner Lebenssituation passt. Nachdem wir uns vor einiger Zeit mal mit der 8+2 Lernregel befasst hatten, sollte künftig aber mehr von den Informationen bei dir hängen bleiben und du widersprüchliche Aussagen besser erkennen. Aber da sollte das Lesen ja nicht aufhören, sondern auch der Ausgangspunkt für das weitere Beschäftigen mit den Themen sein.
Kritische Fragen wären bspw.: Lassen sich die die Aussagen wirklich so belegen? Gibt es eventuell Missverständnisse bei den Autoren oder Lücken in ihren Ansätzen, die in ihren Ratgebern vorgestellt werden? Möglicherweise handelt der eine Ratgeber vom „Value Investing“, während der nächste vom „Growth Investing“ handelt, und ein weiterer die „Chart Analyse“ beschreibt. Was sind die Vor- und Nachteile dieser Investmentansätze, ignoriert ein Autor „Fakten“ aus den anderen Ratgebern oder gibt die Informationen teilweise verändert weiter?
So, dieser doch rechte theoretische Blogartikel findet nun sein Ende. Natürlich wollen die meisten Ratgeber Informationen korrekt weitergeben. Trotzdem ist es hilfreich aktiv und kritisch zu bleiben. Das könnten deine nächsten SMART-Ziele sein, die du dir für die Zukunft setzen könntest. Natürlich nicht nur beim Lesen von Investmentbüchern, sondern auch beim Lesen der Tipps und den „Wahrheiten“ in Investmentforen oder dem Schauen von Videos von YouTube-Finfluencern.
Warum nicht mal gelegentlich die Ratschläge überprüfen und kritisch hinterfragen? Denk an die 8 +2 Regel. Da solltest du also 2 Minuten Zeit für haben… Damit kannst du dich vor den möglichweise, negativen Auswirkungen des Mandela-Effekts auf deine Spar- und Investmententscheidungen schützen. Dann mal weiterhin frohes Sparen und erfolgreiches Investieren. Möge die Macht mit dir sein!