So.. Okt. 12th, 2025

Die Medien überschlagen sich derzeit mit negativen Meldungen über die Kursverluste an den Börsen. „Historischer Crash an den Börsen“, die „Die Nerven der Anleger liegen blank“, oder „Apple-Aktie erleidet größten Tagesverlust seit 5 Jahren“. Gelegentlich wird auch von Panik unter den Anlegern gesprochen. Scheinbar hat es solch eine Situation bislang nur äußerst selten gegeben. Aber ist das tatsächlich so? Und ist die Situation im allgemeinen wirklich so schlimm?

Genau die gleiche Situation wie wir sie derzeit erleben hat es natürlich nicht gegeben. Schaust du aber in die Vergangenheit, dann wirst du feststellen, dass es natürlich schon immer Krisen gab, die ihre Spuren an den Aktienmärkten hinterließen. Und ebenso wirst du realisieren, dass sich die Märkte früher oder später wieder erholten und neue Höchststände erreichten. Da auch eine Krise irgendwann endet.

Überall wird von dramatischen Kursverlusten berichtet und das viele Anleger Geld verloren haben. Hierbei werden viele Sachen einfach ein einen Topf geworfen und nicht wirklich näher analysiert – Pauschalaussagen sind manchmal schwierig. Vielmehr lohnt es sich oft die Situation differenzierter zu betrachten. Es wird zum Beispiel gar nicht genau spezifiziert ob der Anleger kurzfristig oder langfristig investiert. Ausgeblendet wir auch wie er investiert. Investiert er etwa mittels regemäßigem Sparplan oder mittels gelegentlichem Kauf? Auch wurde nicht eingeschränkt, ob der Anleger in einige wenige Aktien investiert ist oder ob er über ein breites, diversifiziertes Portfolio verfügt, oder die Anlagen mittels Kredit getätigt wurden.

Ja, die Aktienpreise sind in den letzten Tagen gesunken und es macht derzeit vielen keinen Spaß den Depotstand abzurufen. Überall die roten Zahlen und die x% Verluste bei deinen Aktieninvestments sehen erstmal schlimm aus. Wirkliche Verluste hast du aber bislang gar nicht gemacht -außer du verkauft natürlich. Ansonsten spricht man hier lieber von Buchverlusten. Der Wert deines Aktiendepots ist halt kleiner geworden, aber solange du nicht verkaufst sind das alles nur buchhalterische Verluste.
Als diversifizierter, langfristig orientierter Anleger wirst du dich über die derzeitige Situation eher freuen. Du kannst mit deinen Sparplänen die Aktien oder ETFs nun günstiger einkaufen. Ja, genau der Preise sind niedriger und beim Kaufen willst du, dass die Preise niedrig sind. Durch die automatische Ausführung deiner Sparpläne kaufst du auch wenn, wie derzeit, die Preise günstig sind.

Beim kurzfristig orientierter Anleger, mit eventuell nur wenigen Aktienpositionen, die er vielleicht auch noch per Kredit aufgebaut hat, sieht die Situation anders aus. Eventuell muss er seine Positionen reduzieren und wird entsprechend Verluste realisieren. Auch wird er tendenziell höhere Minuszeichen vor seinen Einzelpositionen sehen, weil die ein oder andere Firma durch die Zölle stark betroffen ist, was ihn stark emotional belasten kann. Wenn er nicht verkauft, dann wechselt er üblicherweise in das Lager der Langfristinvestoren. Da er aber in der Regel keine automatischen Sparpläne hat, kauft er nicht günstig ein, sondern steigt normalerweise wieder ein, wenn die Preise wieder gestiegen sind.

Welcher Anlegertyp willst du denn sein? – Ich befinde mich lieber in der Situation des breit aufgestellten, langfristig orientieren Anlegers und kann auch während dieser turbulenten Zeit gut schlafen. Das Wissen, dass eine Krise nicht immer währt und sich die Gesamtmärkte in der Vergangenheit immer erholt haben geben mir die Gewissheit, dass sich meine Investments langfristig auszahlen werden. Und ich lasse mich nicht von den täglichen Meldungen verunsichern sondern nehme sie eigentlich gar nicht zur Kenntnis. Ich orientiere mich hierbei an der Empfehlung von dem bekannten Anlageprofi André Kostolany (1906-1999), der folgenden Satz sagte: „Kaufen Sie Aktien, nehmen Sie Schlaftabletten und schauen Sie die Papiere nicht mehr an. Nach vielen Jahren werden Sie sehen: Sie sind reich.“

Lass dich als Langfristinvestor nicht von den derzeit täglichen, negativen Börsenmeldungen zu unüberlegten Handlungen verleiten. Bleib besonnen, da auf Regen Sonnenschein folgt. Lass deine Sparpläne einfach weiterlaufen. Freu dich über die günstigen Preise und investier diszipliniert weiter in deine finanzielle Freiheit!

Von Sebastian

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